Autor: Wolfgang Halfar
Ausstattung: 1. Aufl. 2012, 96 Seiten, 66 Abbildungen, Format 14,8 x 21 cm, Broschur
Inhalt: Der Autor widmet seine kunsthistorischen Studien vorwiegend dem Holzbau. Von 1984 bis 2004 galt sein Bemühen an der Bundesfachschule für das Zimmerhandwerk in Kassel etwa 300 Zimmermeister mit der Geschichte des Holzbaus in Europa vertraut zu machen.
1977 und 1999 unternahm er zwei Reisen nach Schlesien und in seine Heimat Oberschlesien, um dort alle Holzkirchen aufzusuchen, zu inventarisieren und entwicklungsgeschichtlich von den anderen abzusetzen. Dabei waren dem Autor bereits Bauten begegnet, die er zunächst allgemein als Speicher klassifizierte. Nach längeren Studien der Fachliteratur zeigten sich konstruktive Überschneidungen zum Holzkirchenbau, so daß dieser oder jener Speicher vergleichsweise in das Schrotholzkirchenbuch Aufnahme gefunden hat.
Dies nicht nur, daß einige Speicher im Holzkirchenareal ortsgebunden waren, sondern weil einer der am besten erhaltenen auf dem Halfarhof anzutreffen war. Tatsächlich war für den Autor die Überraschung groß, ausgerechnet hier in Rohow einen Kornspeicher anzutreffen. Gab er doch Gelegenheit ihn zu begehen, zu vermessen, aufzunehmen und von den Besitzern nähere Angaben zur Nutzung, zum Alter und zum Vorläuferbau zu erfahren, da die Jahreszahl auf einem Balken den Zusatz »Zweitbau« hatte. Zufällig erfuhr der Autor, daß Rohow als das Zimmermeisterdorf bekannt war.
Über das Hultschiner Ländchen dehnt er seine Studien auf das übrige Oberschlesien aus und erläutert verschiedene Arten von Blockbau-Kornspeichern, wobei das besondere Interesse den riesigen Dominialspeichern gilt. Schließlich wird dargestellt, daß mit dem westlichen Teil Schlesiens der Blockbau vom Fachwerkbau abgelöst wird, wobei mancher Zimmermann aus der Kenntnis des mitteldeutschen Fachwerkbaus heraus hervorragende Gefügegestaltungen genutzt hat, auch einem Kornspeicher mehr als das Gesicht eines Nutzbaus zu geben. An entsprechenden Abbildungen gelingt es dem Autor, den Zimmermann zugleich als Künstler zu sehen.
Nützlich erscheint es, daß abschließend ein Überblick zur Geschichte des Holzbaus gegeben wird.
