Dülmener Lesebuch, Bd. 3
Autor: Karina Lehnardt
Ausstattung:168 Seiten, umfangreich bebildert, Pappband
Inhalt: Diese reichlich bebilderte Dokumentation ist das älteste noch erhaltene Zeugnis deutsch-jüdischen Lebens in Dülmen und kann heute noch in all seiner Andersartigkeit und Fremdheit Erinnerungsmal sein an die jüdischen Bürger, die einst die Stadt mitgeprägt haben. In jüdischem Bewusstsein und religiöser Überzeugung gilt aus Ehrfurcht vor dem Verstorbenen Unantastbarkeit sowohl dem einzelnen Grab als auch dem Friedhof. Dies liegt darin begründet, dass dem Toten dauerhafte Ruhe gebührt bis zur Auferstehung am Ende der Tage. Deshalb werden jüdische Gräber und Friedhöfe als "Haus des Lebens" dauernd erhalten. Das Grab dient aber auch der Bewahrung der Erinnerung an den Toten unter den Lebenden, deshalb kommt den Grabsteinen mit ihren Inschriften große Bedeutung zu, und sie werden nicht nach einer bestimmten Zeit abgeräumt. Der Friedhof bleibt als dauerhafte Heimat der Verstorbenen bis ans Ende der Tage. So behält auch der jüdische Friedhof am Kapellenweg in Dülmen seine ursprüngliche Funktion, letzte und gleichzeitig vorläufige Stätte der Toten zu sein bis zum Ende der Tage. Das Buch möchte dazu helfen, die Fremdheit dieses jüdischen Friedhofs zu überwinden und ihn mit seinem religiösen Wert und historischen Hintergrund als Erinnerungsmal eines wichtigen Teils der Geschichte Dülmens verstehen zu lernen.